Sunday, 5 October 2014

Ankunft in einer neuen Welt



In Jirapa mit Kathrin,Anna-Lena,Samuel, Henri und Suzanne
Mein neues zuhause für ein Jahr.Durch die Tür gelangt man ins Wohnzimmer, wo die Kinder auf dem Boden schlafen und neben zwei weiteren kleinen Räumen ist unser Zimmer rechts gelegen.
Endlich bin ich soweit, dass ich Euch aus dem wundervollen Ghana Bericht erstatten kann.  Vor  genau 4 Wochen und 4 Tagen  habe ich mich ins Flugzeug begeben, um meinen Freiwilligendienst zu absolvieren.
Nach einer 23 stündigen Fahrt bin ich mit den anderen 10 Freiwlligen in der heißen, überfüllten Hauptstadt Accra angekommen, wo wir herzlich von unserem Dada (auch Pastor Daniel Ayembilla genannt) und dessen Sohn Jesse empfangen und in ein Hotel gebracht wurden.  Wir freuten uns alle außerordentlich, dass jedes 2er-Zimmer ein eigenes Bad mit Dusche und Toilette hatte. Eine kleine Enttäuschung kam dann jedoch noch, weil weder Türen noch Wasser vorhanden waren. Zu unserem Glück fanden wir noch allgemeine Toiletten, wenn auch nicht abschließbar (und Toilettenpapier scheint hier völlig fremd).  Der Grund, dass wir unsere erste Nacht in Accra verbracht haben waren die Papiere, die wir für unseren Aufenthalt benötigen. So verbrachten wir den darauffolgenden Tag vor Immigrantenbehörden und können nun eine 2-jährige Arbeitserlaubnis und einen ghanaischen ID in der Hand halten.
Per  Bus, der tatsächlich sehr comfortabel war, fanden wir uns nach einer 13 stündigen Fahrt am nächsten Morgen in der nördlich gelegenen   Stadt Jirapa wieder, wo wir uns alle zusammen zwei Zimmer  in Dadas Haus teilten. Das Gebäude befindet sich direkt bei seiner Kirche und derPre Primary, sodass tagsüber immer viele Menschen um uns waren.  Nach einem kleinen Frühstück, dass meist aus Zuckerbrot, Haferbrei oder Maisporridge mit Tee bestadt, starteten wir irgendwann mit unserem Einführungsseminar.  Dieses fand etwa eine Woche in der Kirche statt und wurde von der Organisation Firm Lifeline Ministries geführt, für die wir hier nun  arbeiten. In diesem Seminar wurden folgende Punkte behandelt: Wetter in Ghana, HIV/Aids, regionale Krankheiten und Gesundheit, Marketing, Kultur, ghanaische Moral, Essen, der  Umgang und Kommunikation in der Gesellschaft und unsere Arbeit an den Einsatzstellen. Diese viele brauchbare Information verarbeiteten wir in der restlichen Zeit, indem wir mit vielen Kindern, den beiden Hausmädchen und den drei Söhnen jegliche Spiele spielten, quatschten und versuchten uns näher kennenzulernen.  Lunch bzw. Supper  besteht hier hauptsächlich aus Mais, Yam(eine Wurzel),  süßen Kartoffeln, Reis und wird mit einer Soße aus Tomaten, Erdnüssen oder verschiedensten, unbekannten Gemüsesorten serviert. Und es wird ausschließlich mit der rechten Hand ohne jeglichem Besteck gegessen.
Diese eine Woche genossen wir alle sehr, um uns ein wenig in dieses afrikanische Leben einzufinden, bevor wir uns im ganzen Land verteilten. Doch meine Partnerin Anna-Lena hatte mit Gesundheitlichen Problemem zu kämpfen, sodass wir geplant zwei Tage später abreisen wollten. Da wir jedoch nicht in Deutschland sind, wurden aus diesen zwei Tagen plöztlich 8. Diese weitere Woche in Jirapa ging wie im Fluge vorbei. Ich nutzte diese Zeit in vollen Zügen aus, lernte die Leute besser kennen, entspannte meine Seele mit Büchern und lebte so die Gemütlichkeit der Ghanaer aus. Der Abschied viel daher schwerer als erwartet, aber die Aufregung auf mein neues zuhause wuchs stetig. 
GWOLLU: Schon nach den ersten fünf Minuten auf der Straße von Jirapa nach Gwollu wurden wir so durchgeschüttelt, dass wir uns nicht vortsellen konnten, dass die Straße, die aus rotem, staubigen Sand besteht, noch schlimmer werden könne. Doch die 2,5 stündige Fahrt duch den Bush war so unbefahrbar, dass wir alle paar Minuten anhalten mussten, da etwas im Planen überspannten Kofferraum lose geworden und herausgefallen war. Und doch hatten wir alle mit der richtigen  Musik viel Spaß und mussten viel lachen.  Und die erhoffte Ankunft verlief auch gut. Zwar wurden wir nicht sehr herzlich empfangen und wir wussten kaum, wer eigentlich nun unsere neuen Familienangehörigen sind, aber nach der ersten Nacht ging alles sehr schnell. Wir leben in einem etwa  8qm Zimmer, wo kaum mehr als unsere Betten und Koffer hineinpassen, aber dafür sehr gemütlich wirkt.
Gleich am nächsten Tag besuchten wir die Schule, in der wir arbeiten und gleichzeitig die Kirche ist und sich mit auf unserem Grundstück befindet. In diesem einen Raum werden vier Klassen gleichzeitig unterrichtet: Nursery, P1, P2 und P3.
Ich bin nun die 1.Klass-Lehrerin und unterrichte 13 Schüler in Englisch und Mathematik, während sich Anna-Lena in der Nursey nützlich macht.
Das erstmal zu meiner Ankunft in einer völlig anderen Welt.


Amina(Lehrerin+Kind), Nadja, unser Bruder Avsolom und ich vor der Nähstube