Meine Reise
startete am 3. Januar mit Anna-Lena und den zwei weiteren Freiwilligen Henri
und Noemi um 14Uhr von Jirapa aus.
Wir stiegen mit unseren großen Rucksäcken ins bestgefüllte Trotro Richtung Wa,
der Hauptstadt der Upper West Region,
wo wir unser vorreserviertes Ticket kauften. Der große Bus, der uns nun in
Ghanas Hauptstadt bringen sollte, war unerwartet unglaublich komfortabel und
bequem, sodass die 12 Stunden quer durchs ganze Land schnell vorüber waren und
wir gut ausgeschlafen am frühen Morgen in Accra ankamen. Etwas überfordert
versuchten wir im Morgengrauen mit unserem Reiseführer und der Hilfe von
Einwohnern unseren Standpunkt herauszubekommen; da diese Herausforderung jedoch
scheiterte, stiegen wir einfach in das nächste Taxi, dass uns ans Meer brachte.
In James Town angekommen machten wir
unser Hotel auffindbar, was hinter einem kleinen Armenviertel, wo kaum ein Haus
stand und die vielen Menschen einfach überall nebeneinander im Freien ihr
Schlaflager aufgeschlagen hatten, direkt am Meer war. Mit lautem Reggae wurden
wir von vielen „Rastermännern“ und Akrobaten empfangen und zogen in ein kleines
Zimmer mit zwei Doppelbetten und einer Seife ein. In diesem gemütlichen, sehr
einfachen Hotel, das hauptsächlich aus angemalten Bambusstücken besteht, fühlte
ich mich von Beginn an wohl, schwamm jeden Morgen im Meer und habe die relaxte
Atmosphäre der Ghanaer genossen. Ausländische Besucher gab es nämlich kaum.
Daher war es jedoch auch immer wieder ein mulmiges Gefühl nur in einem Bikini
an den Strand zu gehen, da schon Kleider, die oberhalb der Knie enden, in
dieser Kultur hier als anzüglich gelten. Aber es konnte uns trotzdem keiner vom
Baden abhalten.
Zwar waren die Temperaturen nur bei etwa 34°Grad, dafür kühlte jedoch die Nacht nicht ab und es war durchgehen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Überall, wo keine Hütten waren, grünte es und standen Palmen, Bananenbäume, Mangobäume, Papayabäume etc.. Die Vegetation und das Klima waren daher ein völliger Gegensatz zu Gwollu.
Accra ist eine tief afrikanische, chaotische, überfüllte und dreckige Stadt, wo man kaum auf die Idee kommen könnte, dass diese eine Hauptstadt ist. Es gibt auch einige richtige Häuser, die sogar mehrstöckig sind und weshalb ich mich manchmal wie in Europa fühlte. Ganz besonders die Auswahl an Waren auf dem Markt oder in den wenigen Malls hat mich immer wieder zum Staunen gebracht. Man kann sagen, in Accra bekommt man alles, aber zu einem so hohen Preis(für ghanaische Verhältnisse), dass ich mich kaum getraut habe etwas zu kaufen, weil ich mir gleich ausrechnete, wie viele Brote, Yam oder Reis ich davon in Gwollu kaufen könnte. Aber eine richtige Pizza mussten wir vier uns natürlich auch gönnen- darauf hatte ich nun 4 Monate sehnsüchtig drauf gewartet- und es war einfach nur ein herrlicher Genuss, wenn auch der Käse kein richtiger Käse war.
Und da wir so viel wie irgendwie möglich von der Stadt sehen wollten, sind wir einen ganztägigen Rundgang gelaufen, haben jedoch außer dem Independence Square, dem Gerichtshof und Märkten keine einzige Sehenswürdigkeit entdecken können, weil es einfach keine gibt. Nicht einmal eine Touristen Information war in Betrieb, und so entschieden wir, dass wir die nächsten Tage die Kunstmärkte, Makola Markt und die Down Town besichtigen wollen, wo nur Menschenmassen und Stände wahrzunehmen waren. Da einen Überblick zu bewahren ist nicht so einfach gewesen. Größtenteils besteht die riesige Stadt aus slumsartigen Vierteln(einfach hunderte, aneinandergereihte Holz- und Blechhütten, die hier in Ghana jedoch oft als normale Behausung zählen), Müllkippen, Märkten und überfüllten Straßen. Ein erholsamer Urlaubsort ist also etwas anderes. Dennoch haben wir die Zeit sehr genossen, weil wir super nette Bekanntschaften machten, feiern konnten, europäisches Essen hatten, baden waren und einfach ein Stück unserer Freiheit zurück hatten, die uns im Norden aufgrund der strengen Kultur stark genommen wird. Natürlich war nicht alles perfekt und so wurden wir vier Weißen überfallen. Einer der zwei Männer versuchte die Handtasche von Anna-Lena wegzureißen, während Henri und Nono den anderen Typen fernhielten und ich wie von einer Tarantel gestochen auf den Dieb mit meinen Fäusten einschlug. Zum Glück haben es die Banditen nach einer Weile aufgegeben und sind mit leeren Taschen wieder gegangen, jedoch fand ich am nächsten Morgen so einige Demolierungen am Körper. Von dem kleinen Schock konnten wir uns dann in aller Ruhe auf unserer Weiterreise erholen.
Zwar waren die Temperaturen nur bei etwa 34°Grad, dafür kühlte jedoch die Nacht nicht ab und es war durchgehen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Überall, wo keine Hütten waren, grünte es und standen Palmen, Bananenbäume, Mangobäume, Papayabäume etc.. Die Vegetation und das Klima waren daher ein völliger Gegensatz zu Gwollu.
Accra ist eine tief afrikanische, chaotische, überfüllte und dreckige Stadt, wo man kaum auf die Idee kommen könnte, dass diese eine Hauptstadt ist. Es gibt auch einige richtige Häuser, die sogar mehrstöckig sind und weshalb ich mich manchmal wie in Europa fühlte. Ganz besonders die Auswahl an Waren auf dem Markt oder in den wenigen Malls hat mich immer wieder zum Staunen gebracht. Man kann sagen, in Accra bekommt man alles, aber zu einem so hohen Preis(für ghanaische Verhältnisse), dass ich mich kaum getraut habe etwas zu kaufen, weil ich mir gleich ausrechnete, wie viele Brote, Yam oder Reis ich davon in Gwollu kaufen könnte. Aber eine richtige Pizza mussten wir vier uns natürlich auch gönnen- darauf hatte ich nun 4 Monate sehnsüchtig drauf gewartet- und es war einfach nur ein herrlicher Genuss, wenn auch der Käse kein richtiger Käse war.
Und da wir so viel wie irgendwie möglich von der Stadt sehen wollten, sind wir einen ganztägigen Rundgang gelaufen, haben jedoch außer dem Independence Square, dem Gerichtshof und Märkten keine einzige Sehenswürdigkeit entdecken können, weil es einfach keine gibt. Nicht einmal eine Touristen Information war in Betrieb, und so entschieden wir, dass wir die nächsten Tage die Kunstmärkte, Makola Markt und die Down Town besichtigen wollen, wo nur Menschenmassen und Stände wahrzunehmen waren. Da einen Überblick zu bewahren ist nicht so einfach gewesen. Größtenteils besteht die riesige Stadt aus slumsartigen Vierteln(einfach hunderte, aneinandergereihte Holz- und Blechhütten, die hier in Ghana jedoch oft als normale Behausung zählen), Müllkippen, Märkten und überfüllten Straßen. Ein erholsamer Urlaubsort ist also etwas anderes. Dennoch haben wir die Zeit sehr genossen, weil wir super nette Bekanntschaften machten, feiern konnten, europäisches Essen hatten, baden waren und einfach ein Stück unserer Freiheit zurück hatten, die uns im Norden aufgrund der strengen Kultur stark genommen wird. Natürlich war nicht alles perfekt und so wurden wir vier Weißen überfallen. Einer der zwei Männer versuchte die Handtasche von Anna-Lena wegzureißen, während Henri und Nono den anderen Typen fernhielten und ich wie von einer Tarantel gestochen auf den Dieb mit meinen Fäusten einschlug. Zum Glück haben es die Banditen nach einer Weile aufgegeben und sind mit leeren Taschen wieder gegangen, jedoch fand ich am nächsten Morgen so einige Demolierungen am Körper. Von dem kleinen Schock konnten wir uns dann in aller Ruhe auf unserer Weiterreise erholen.
Über Cape Cost
und Takoradi an der Küste entlang
fanden wir den Weg in das kleine abgelegene Fischerdörfchen namens Busua. Das touristische Örtchen war mit
kleinen Restaurants ausgestattet, sodass wir unsere Mahlzeiten am Meer mit den
günstigsten Preisen sehr genossen. Denn in den Hostels in Ghana wird kein Essen
serviert. In einer großen Stadt wie Accra hatten wir daher manchmal
Schwierigkeiten etwas zu bekommen(die Choleraepidemie, die vor einigen Monaten
ausgebrochen ist, ist nämlich noch stark zu spüren, weshalb wir nicht immer
alles von der Straße kaufen wollten. Die Krankenhäuser sind überfüllt und als
Maßnahme werden zahlreiche kleine Essensbars aus hygienischen Gründen
geschlossen. Ansonsten bekamen wir jedoch nichts von der Krankheit mit). Das
viel in Busua weg. Der sagenhaft schöne,
weiße, mit Palmen verzierte Strand war wundervoll. Dass in der Bucht Haie
schwimmen, haben wir zum Glück erst am letzten Tag gesehen, als diese von den
Fischern reingeholt wurden.
Eine Tagesreise machten wir per Taxi in den Tropenwald des Kakum National Parks. Mit einer Führung konnten wir leider nur einen winzigen Teil des Regenwaldes erkundschaften, weshalb wir auch nur bunte Schmetterlinge, verschiedene Vogelarten und Eichhörnchen sehen konnten. Der Rundgang ging in schwindelerregender Höhe über Hängebrücken von Baum zu Baum. Diesen afrikanischen Dschungel zu erleben war ein großes Ereignis!
Ansonsten verlief unser Urlaub angenehm relaxed und wir entschieden spontan noch eine weitere Nacht im Dorf zu bleiben und später wieder über Accra hoch in den Norden zu fahren. So hatten wir noch einen vollen Tag in der Hauptstadt, trafen die dort gewonnen Freunde wieder und hatten eine entspannte Rückfahrt.
Im Gegensatz zum Süden Ghanas liegt der Norden wirklich deutlich mit der kulturellen Entwicklung zurück. Das Eingewöhnen in das strenge Leben im Norden fiel uns daher umso schwerer.
Eine Tagesreise machten wir per Taxi in den Tropenwald des Kakum National Parks. Mit einer Führung konnten wir leider nur einen winzigen Teil des Regenwaldes erkundschaften, weshalb wir auch nur bunte Schmetterlinge, verschiedene Vogelarten und Eichhörnchen sehen konnten. Der Rundgang ging in schwindelerregender Höhe über Hängebrücken von Baum zu Baum. Diesen afrikanischen Dschungel zu erleben war ein großes Ereignis!
Ansonsten verlief unser Urlaub angenehm relaxed und wir entschieden spontan noch eine weitere Nacht im Dorf zu bleiben und später wieder über Accra hoch in den Norden zu fahren. So hatten wir noch einen vollen Tag in der Hauptstadt, trafen die dort gewonnen Freunde wieder und hatten eine entspannte Rückfahrt.
Im Gegensatz zum Süden Ghanas liegt der Norden wirklich deutlich mit der kulturellen Entwicklung zurück. Das Eingewöhnen in das strenge Leben im Norden fiel uns daher umso schwerer.
Und doch
haben wir uns nun in unserer kleinen Stadt wieder eingelebt. Die Hitze
allerdings wird immer unerträglicher; wir trinken 5-6 Liter pro Tag, können
kaum Fahrrad fahren, der Schweiß läuft uns einfach von der Stirn, denn das
Thermometer misst gerade tatsächliche 47°Grad. Und es soll noch heißer werden…


