Wednesday, 18 February 2015

Grüße aus der Sahara!



Eines Nachmittags letztens – es war gerade 16:30 Uhr und die Kinder unserer Extra Classes sind schon nachhause gegangen – ruft mich Ben Kukulmuah  an und fragt mit seiner tiefen, ruhigen Stimme, ob ich denn schon mein Trikot für Volleyball anhätte. Es seien nämlich soeben Kamele vor seiner Tür vorbei spaziert und die würde ich ja vielleicht sehen wollen.  Ohne ein weiteres Wort sprangen Anna-Lena und ich wie wild durch unser Zimmer, suchten hysterisch unsere Klamotten, die wir so schnell wie noch nie anhatten und radelten mit unseren Fahrrädern in einem rasenden Tempo in die Stadt. Und vor einem Laden direkt an der Straße zu Bens Haus stolzierte dann ein großes, weißes Kamel mit seinen dünnen, langen und trotzdem starken Beinen stolz in unsere Richtung kommend. Dessen Besitzer, der im Schneidersitz zwischen vielen Säcken und Gepäck auf dem Tier thronte, machte ihm zu erkennen, stehen zu bleiben, hinzuhocken und wieder in aller Gemütlichkeit aufzustehen. Inzwischen hatte sich schon eine kleine Menschentraube versammelt, die sich über uns beömmelte, wie wir sprachlos, Fotos machend und staunend vor diesem schönen Kamel standen. Wie wir durch Fragen herausfanden, war der Mann auf dem Kamel ein Nomade, der hier im Norden Ghanas in der Trockenzeit herum reist, um lebensnotwenige Dinge wie Reis, Mais, Hirse ect. zu erbetteln. Der Mann war mit einem langen, tief blauen Gewand und Turban bekleidet, wo nur seine schwarzen Augen herausschauten. Er kommt aus der Sahara (entweder aus Mali oder Niger), weshalb er in einer Kamelkarawane in der Trockenzeit, wo man sonst in der Wüste verhungern würde, nach Burkina Faso und Ghana von Haus zu Haus reitet und Lebensmittel einsammelt.
Einfach genial, was wir hier schon alles für besondere Tiere so frei gesehen haben!