Eines Nachmittags letztens – es war gerade 16:30 Uhr und die
Kinder unserer Extra Classes sind schon nachhause gegangen – ruft mich Ben
Kukulmuah an und fragt mit seiner
tiefen, ruhigen Stimme, ob ich denn schon mein Trikot für Volleyball anhätte.
Es seien nämlich soeben Kamele vor seiner Tür vorbei spaziert und die würde ich
ja vielleicht sehen wollen. Ohne ein
weiteres Wort sprangen Anna-Lena und ich wie wild durch unser Zimmer, suchten hysterisch
unsere Klamotten, die wir so schnell wie noch nie anhatten und radelten mit
unseren Fahrrädern in einem rasenden Tempo in die Stadt. Und vor einem Laden
direkt an der Straße zu Bens Haus stolzierte dann ein großes, weißes Kamel mit
seinen dünnen, langen und trotzdem starken Beinen stolz in unsere Richtung
kommend. Dessen Besitzer, der im Schneidersitz zwischen vielen Säcken und
Gepäck auf dem Tier thronte, machte ihm zu erkennen, stehen zu bleiben,
hinzuhocken und wieder in aller Gemütlichkeit aufzustehen. Inzwischen hatte sich
schon eine kleine Menschentraube versammelt, die sich über uns beömmelte, wie
wir sprachlos, Fotos machend und staunend vor diesem schönen Kamel standen. Wie
wir durch Fragen herausfanden, war der Mann auf dem Kamel ein Nomade, der hier im
Norden Ghanas in der Trockenzeit herum reist, um lebensnotwenige Dinge wie
Reis, Mais, Hirse ect. zu erbetteln. Der Mann war mit einem langen, tief blauen
Gewand und Turban bekleidet, wo nur seine schwarzen Augen herausschauten. Er
kommt aus der Sahara (entweder aus Mali oder Niger), weshalb er in einer Kamelkarawane
in der Trockenzeit, wo man sonst in der Wüste verhungern würde, nach Burkina
Faso und Ghana von Haus zu Haus reitet und Lebensmittel einsammelt.
Einfach genial, was wir hier schon alles für besondere Tiere so frei gesehen haben!
Einfach genial, was wir hier schon alles für besondere Tiere so frei gesehen haben!
