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| Jubelnder Frauentanz in den Farben der Erntesaison |
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| Verschiedenste Bohnen, Kiechererbsen, Linsen... |

Ich sitze gerade in unserem Zimmer auf meinem großen Bett
zwischen dem kleinen Fenster und Ventilator, um die unglaubliche Hitze
auszutrixen.
Zwar weht draußen immer wieder ein starker Wind, der den ganzen roten
Staub aufwirbelt, aber der wird von der Wüste hier her getragen und ist daher
umso wärmer. Aufgrund der Trockenheit war ich nun gezwungen mir geschlossene
Schuhe zu kaufen, die ich nun ständig trage, weil unsere Fußsohlen
sprichwörtlich aufreißen. Würden wir uns nicht mehrmals am Tag einölen hätte unsere
Haut überall Risse, da wir Weißen nun mal überaus empfindlich und zart sind.
Viele Einwohner hier sehe ich mit langarmigen Shirts, Jacken und warmen Hosen herumlaufen-
der Grund soll der Wind und die Kälte sein. Letzteres habe ich allerdings noch
nicht realisieren können. Denn gefühlt steigern sich die Temperaturen tagsüber.
Nach und nach geht die Erntesaison dem Ende zu und die Menschen sind sehr
beschäftigt. Auch unsere Gastfamilie versucht so oft wie möglich zu ihrer Farm
zu fahren, damit der Mais, Bohnen, Sojabohnen, Erbsen und Erdnüsse gepflügt und
in große Säcke gefüllt werden kann. Danach wird es gleich zu z.B. Mehl, Saucen
oder Erdnussbutter
verarbeitet. Zur
Feier dieser Ernte aller kleinen und großen Farmer ist jeder erster Freitag im
Dezember ein arbeitsfreier Tag zu ehren eben aller Farmer Ghanas. Jener
Farmer´s day war letzten Freitag, sodass
keine Schule stattfand. Morgens wurden Anna-Lena und ich sehr spontan von zwei
Freunden abgeholt und sind
zusammen
Richtung Norden direkt an der Grenze zu Burkina Faso gefahren, wo wir plötzlich
in einem kleinen, eigentlich verlassenen Dorf eine riesige Menschenmenge sahen
und uns dazu mischten.
Der Weg, der in dieses Dorf führte, war manchmal so
sandig, dass die Motorräder durchdrehten, überall Steine lagen oder einfach kein
Pfad mehr zu sehen war. Doch die Fahrt war unglaublich spaßig, wir haben Faxen
gemacht und haben sogar vier große Yam-Wurzeln von einer Mutter von einem
meiner Schüler geschenkt bekommen. Im Dorf angelangt haben sich die besten
Farmer der Region
Upper West Region versammelt und ihre schönsten, größten und leckersten Ernten
präsentiert. Später haben die Bauern mit den besten Pflanzen Preise wie ein
Fahrrad, Handwerkszeug etc. erhalten. Die Feier fand in einer Schule statt, wo in
einem Viereck für Männer und angesehene Menschen Stühle aufgestellt waren (wir
durften da auch sitzen, weil wir leicht eine Sonderstellung haben). Als alle
saßen kamen drei Pickups angerollt und der Minister der wurde tanzend und jubelnd begrüßt und hat den
Chiefs und Ältesten der
umliegenden Dörfer und Städte die Hand gereicht. Nach
einigen Reden auf den verschiedensten Sprachen (das Dorf hatte extra Mikrofone
besorgt, sodass die Enttäuschung dererseits groß war, als nach einigen Sekunden
die Batterien leer waren) belustigten uns Schüler mit kleinen Theaterstücken,
es wurde gesungen und das Highlight vor der Preisübergabe waren die
traditionellen Tänze von Frauen und Männern der Umgebung. Zu Trommeln und
Glocken wurde auf Sissala in fröhlichen Stimmen gesungen, um die Ernte aller
Farmer zu preisen. An den Fußgelenken waren
Ketten mit Glöckchen und Rasseln befestigt,
die den Rhythmus angaben. Die relativ schlichten Tänze wurden oft wiederholt,
aber so ausdrucksstark durchgeführt, dass es für mich ein großes Erlebnis war
und ich abermals realisiert habe, wo ich eigentlich hier gelandet bin.
Vorhin bin ich vom Gwollu Markt zurückgekehrt, wo ich mir einen ghanaischen
Stoff gekauft habe, den mir meine Gastmutter Esther bald in schöne Kleider
umwandeln wird. Die riesige Wassermelone, die wir ebenso geholt haben werden
wir nun gleich mit Ben verspeisen, bevor wir uns aufmachen und mit den Jungs
Volleyball spielen.
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| Ein Feld, wo Yam angebaut wird. Unter den Hügeln ist die Wurzel. |
Ganz viele sonnige Grüße
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| Markttag! |