Tuesday, 23 December 2014

Winterferien!

Mein 6-jähriger Bruder Absolom


Zwar teilen die Ghanaer das Jahr nicht in die vier Jahreszeiten auf, dennoch befinde ich mich gerade auf sandigem Boden, bei Ende 30°C und Sonnenschein im Winter und habe seit dem 18. Dezember offizielle Winterferien. Die vergangene Woche über haben die Schüler unserer Schule in allen ihren sechs Fächern (Englisch, Mathe, Naturwissenschaft, ICT, RME -Religios and Moral Education- und Kunst) Exams geschrieben, die zu meiner Freude größtenteils sehr gut ausfielen. Meine Klasse hat mich mit ihren Leistungen in Mathe und Englisch sehr stolz gemacht- es war also nicht alles für die Katz, was ich denen im letzten Term beigebracht hatte)!
Meine Schülerin Nafsiya mit mir (Auch "Weiße"genannt, weil ihre Haut so hell ist)
Um die Kinder zu belohnen und ihnen ein festliches Gefühl aufgrund der Weihnacht zu geben, haben Anna-Lena und ich uns für den letzten Schultag etwas Besonderes für die Schüler überlegt: Mit der gesamten Schule sangen wir verschiede Lieder, haben dazu getanzt und unseren Kids sogar die Begrüßungen in Deutsch beigebracht. Der kleine Deutschunterricht war wohl für alle witzig, besonders als sie das Wort „Streichholzschächtelchen“ versuchten nachzusprechen. Hinterher stellten wir all unsere Schultische aneinander, sodass eine
lange Tafel entstand, an der alle platznehmen konnten. Die große Überraschung war dann eine 5m-lange Ausmalrolle (aus Deutschland von meiner Partnerin mitgebracht), die innerhalb von einer Stunde kunterbunt war. Die gesamte Schule hat also zusammen ein großes Bild gemalt. Nach all der Aufregung, Zeugnisübergabe und weiteren Weihnachtsliedern haben wir jedem Kind noch einen Lolli geschenkt, bevor dann alle mit einem breiten Grinsen in ihre Ferien gegangen sind.
Am 7.01.2015 ist der Beginn des zweiten Terms. Bis dahin allerdings genießen Anna-Lena und ich nun die Zeit mit unseren Freunden und haben schon so einige Ausflüge geplant!

Euch nun ein frohes Weihnachtsfest und einen gute Rutsch ins Jahr 2015!

Unser großes gemeinsames Bild mit allen Schülern!

Sunday, 21 December 2014

Advent Advent ein Lichtlein bennt...



Unsere drei Adventskerzen
Mit diesem kleinen Sprüchlein und einer kleinen Kerze standen Anna-Lena und ich die letzten drei Sonntage vor Bens Tür und haben ihm so ein kleines bisschen „Deutsche Weihnacht“ gegeben. Denn dass man die Adventszeit mit Kerzen und einem Adventskranz schmückt ist hier völlig unbekannt. Um uns die Vorweihnachtszeit so gemütlich und heimatlich wir möglich zu gestalten, zünden auch wir uns jeden Abend (zurzeit) drei Kerzen an, lesen uns ab und zu Geschichten vor und geben diese an unsere Freunde weiter. So feierten wir den 3. Advent mit noch drei weiteren Freunden bei Musah. Als „Kaffee und Kuchen“ gab es Schokolade(zusammengepresstes Kakaopulver), Kekse, Bofrot(Donut ähnlich), Wassermelone, Papaya, Ananas, Kakao, Milchpulver…eine riesen Mahlzeit also. Dabei hörten wir christmas songs, lasen eine Geschichte vor, brachten denen ein deutsches Weihnachtslied bei und tanzten sehr viel zusammen, was derbe Spaß bereitete. 
Morgen erhält Ben dann also seine vierte und letzte Adventskerze. (Da er mit Kerzen insgesamt noch nicht so vertraut ist, gießt er sich jedes Mal Wachs über die Finger, wenn er den Rosenduft riechen möchte)

Die Adventsfeier mit Musah, Nuhu und Osman



Sunday, 14 December 2014

Harvesting - Farmer´s Day


Jubelnder Frauentanz in den Farben der Erntesaison
Verschiedenste Bohnen, Kiechererbsen, Linsen...
Ich sitze gerade in unserem Zimmer auf meinem großen Bett zwischen dem kleinen Fenster und Ventilator, um die unglaubliche Hitze  auszutrixen.  Zwar weht draußen immer wieder ein starker Wind, der den ganzen roten Staub aufwirbelt, aber der wird von der Wüste hier her getragen und ist daher umso wärmer. Aufgrund der Trockenheit war ich nun gezwungen mir geschlossene Schuhe zu kaufen, die ich nun ständig trage, weil unsere Fußsohlen sprichwörtlich aufreißen. Würden wir uns nicht mehrmals am Tag einölen hätte unsere Haut überall Risse, da wir Weißen nun mal überaus empfindlich und zart sind. Viele Einwohner hier sehe ich mit langarmigen Shirts, Jacken und warmen Hosen herumlaufen- der Grund soll der Wind und die Kälte sein. Letzteres habe ich allerdings noch nicht realisieren können. Denn gefühlt steigern sich die Temperaturen tagsüber.
Nach und nach geht die Erntesaison dem Ende zu und die Menschen sind sehr beschäftigt. Auch unsere Gastfamilie versucht so oft wie möglich zu ihrer Farm zu fahren, damit der Mais, Bohnen, Sojabohnen, Erbsen und Erdnüsse gepflügt und in große Säcke gefüllt werden kann. Danach wird es gleich zu z.B. Mehl, Saucen oder Erdnussbutter  verarbeitet. Zur Feier dieser Ernte aller kleinen und großen Farmer ist jeder erster Freitag im Dezember ein arbeitsfreier Tag zu ehren eben aller Farmer Ghanas. Jener Farmer´s day war letzten Freitag, sodass keine Schule stattfand. Morgens wurden Anna-Lena und ich sehr spontan von zwei Freunden abgeholt und sind  zusammen Richtung Norden direkt an der Grenze zu Burkina Faso gefahren, wo wir plötzlich in einem kleinen, eigentlich verlassenen Dorf eine riesige Menschenmenge sahen und uns dazu mischten. Der Weg, der in dieses Dorf führte, war manchmal so sandig, dass die Motorräder durchdrehten, überall Steine lagen oder einfach kein Pfad mehr zu sehen war. Doch die Fahrt war unglaublich spaßig, wir haben Faxen gemacht und haben sogar vier große Yam-Wurzeln von einer Mutter von einem meiner Schüler geschenkt bekommen. Im Dorf angelangt haben sich die besten Farmer der Region  Upper West Region versammelt und ihre schönsten, größten und leckersten Ernten präsentiert. Später haben die Bauern mit den besten Pflanzen Preise wie ein Fahrrad, Handwerkszeug etc. erhalten. Die Feier fand in einer Schule statt, wo in einem Viereck für Männer und angesehene Menschen Stühle aufgestellt waren (wir durften da auch sitzen, weil wir leicht eine Sonderstellung haben). Als alle saßen kamen drei Pickups angerollt und der Minister der wurde tanzend und jubelnd begrüßt und hat den Chiefs und Ältesten der umliegenden Dörfer und Städte die Hand gereicht. Nach einigen Reden auf den verschiedensten Sprachen (das Dorf hatte extra Mikrofone besorgt, sodass die Enttäuschung dererseits groß war, als nach einigen Sekunden die Batterien leer waren) belustigten uns Schüler mit kleinen Theaterstücken, es wurde gesungen und das Highlight vor der Preisübergabe waren die traditionellen Tänze von Frauen und Männern der Umgebung. Zu Trommeln und Glocken wurde auf Sissala in fröhlichen Stimmen gesungen, um die Ernte aller Farmer zu preisen. An den Fußgelenken waren  Ketten mit Glöckchen und Rasseln befestigt, die den Rhythmus angaben. Die relativ schlichten Tänze wurden oft wiederholt, aber so ausdrucksstark durchgeführt, dass es für mich ein großes Erlebnis war und ich abermals realisiert habe, wo ich eigentlich hier gelandet bin.
Vorhin bin ich vom Gwollu Markt zurückgekehrt, wo ich mir einen ghanaischen Stoff gekauft habe, den mir meine Gastmutter Esther bald in schöne Kleider umwandeln wird. Die riesige Wassermelone, die wir ebenso geholt haben werden wir nun gleich mit Ben verspeisen, bevor wir uns aufmachen und mit den Jungs Volleyball spielen.
Ein Feld, wo Yam angebaut wird. Unter den Hügeln ist die Wurzel.

Ganz viele sonnige Grüße
Markttag!

Sunday, 16 November 2014

Eine große Portion Schreibmaterial für alle Kinder!



In den letzten Wochen haben wir viel Zeit damit verbracht viele Bücher, Stifte und Zubehör in der nächst größeren Stadt zu kaufen oder über Bekannte und Freunde zu organisieren. Insgesamt haben wir 120 Exercise Books, 60 Bleistifte, 60 Anspitzer, 60 Radiergummies, Kugelschreiber und Mathesets mit Linial etc. besorgt, die für alle Waisenkinder und vernachlässigte Kinder aus unserem Programm über Firm Lifeline Ministries gedacht sind. Da jedoch in unseren Nachhilfestunden am Nachmittag ebenso Schüler aus unserer Schule mit involviert sind, obwohl diese nicht in dem Programm sind, haben wir auch für diese Kinder die Materialien gekauft. Am Mittwoch war dann der große Tag,  an dem wir jedem Kind 2 Hefte, Stifte, Radierer und Anspitzer überreicht haben.
So viel Freude, Lachen und Herzlichkeit, die wir von unseren Kinder zurückgeschenkt bekamen, gibt uns nun weitere Kraft hier in Ghana die Bildung und das Leben der Kinder, die uns schon sehr ans Herz gewachsen sind, zu fördern.

Sunday, 2 November 2014

Ansuma!



Das ist die Begrüßung am Morgen auf Dagaare. Dagaare ist die Sprache, die in der Region Jirapas gesprochen wird. Zur Zeit bin ich nämlich noch in Jirapa und sitze gerade auf auf Henris Bett, der in der Schule sein ICT unterrichtet. Morgen soll es dann gleich am Morgen wieder nachhause, nach Gwollu, gehen, worauf ich mich schon sehr freue.
My students Nafew and Ukas
Die letzten Wochen waren für mich sehr aufregend, spannend, ich habe viel neues erlebt und gelernt, aber ab und zu gibt es auch große Herausforderungen. Erst vor kurzem habe ich einen Plan bekommen, den die Staatsschulen befolgen müssen, damit ich mich an etwas orientieren in kann. Davor wurde die Klasse in Englisch ausschließlich mit Buchstaben und Schreiben im Englischunterricht überfordert, wobei ich in Mathe meinen Schülern schon beibringen soll, wie man Zahlen buchstabiert. Da ist also ein großer Widerspruch, aber ob ich den noch ausglätten kann, bezweifle ich, weil die anderen Lehrer ebenso viel wissen wie ich. Nun habe ich herausgefunden, dass sich das erste Term ausschließlich darauf bezieht, dass ich Geschichten erzähle und die Kinder versuchen diese verstehen. Im zweiten Term allerdings wird richtiges Schreiben schon erwartet. Meine Kids sollen also, ohne davor das Alphabet gehabt zu haben, Wörter schreiben können und tiefer in die englische Grammatik einsteigen. Hier liegt eine Herausforderung für mich, dass ich in der nächsten Zeit alles unter einen Hut bekomme und kombiniere. Wenn ich nun am Donnerstag meine Klasse wiedersehe, werde ich versuchen mir einen Plan auszutüfteln. Der P1 muss ich also alles beibringen, was die in der Nursery 1 & 2 gehabt hätten, wäre zu der Zeit schon die Schule vorhanden gewesen.
My class - Primary 1 in lesson
Dass die Kinder größten Teil gar kein Englisch verstehen sondern nur Sasale sprechen und zu allem „Ja“ antworten und keinen blassen Schimmer haben, wovon ich tatsächlich rede, ist zwar nicht einfach, aber ich habe das Gefühl, dass das nach und nach immer besser wird. Leider sind alle 5 Klassen zusammen in einem Raum, der Kirche, und daher leidet die Konzentration sehr, sowie die akustische Verständigung. Wenn alle Kinder einen richtigen Platz zum sitzen hätten und zudem einen Tisch oder eine Schulbank zum Schreiben hätten, würde dieses einiges vereinfachen. Wir haben irgendwie gar nichts, was eine Schule ausmacht: Kaum Schreibhefte, Stifte, zu wenig Bänke, Tische, Klassenräume, Betonboden, einen Platz zu pinkeln, richtige Tafeln...Unser Tutor ist unser Pastor, wo wir wohnen, der im Moment noch in Togo zur Schule geht und vor ein paar Monaten diese Schule gegründet hat, aber da er nicht hier ist und sich auch sonst keiner verantwortlich für Organisatorisches fühlt, sind Veränderungen irgendwie noch nicht zu erwarten. Einen Headmaster gibt es also nicht direkt sondern nur uns Lehrer. Nun versuchen Anna-Lena und ich durch Spenden Materialien für die Schule und die Kinder zu kaufen. Bis wir eine gute Ausstattung jedoch haben wird noch einige Zeit vergehen.
Me teaching P2 in English lessons
Meine Partnerin Anna-Lena und ich verstehen uns sehr sehr gut, reden viel, unterstützen uns gegenseitig und arbeiten viel und gut zusammen.  Obwohl wir zusammen in einem 8qm Raum ohne richtigem Ventilator und nur einem mini Fenster wohnen, haben wir ein gutes Zusammenleben und unternehmen viel mit Freunden, die wir hier gefunden haben. Daher möchte ich auch so schnell wie möglich zurück nach Gwollu.
Ich wurde in Gwollu vor 1,5 Wochen im Krankenhaus aufgenommen und sollte geplanter maßen nach 3 Tagen nach Tumu(die nächst größere Stadt) verlegt werden, da mir die nicht vorhandenen Ärzte und somit Pfleger die doppelte Dosis an Medikamenten gegeben hatten und mein Befinden immer schlechter wurde. Ich habe nämlich mit Malaria kämpfen müssen und dazu noch eine Infektion im Blut durch Bakterien im Essen bekommen. Nach Aufforderung von den Ayembillas mussten wir ohne unseren Willen nach Jirapa, wo ich dann hier ins Krankenhaus kam. Das ist eine Sache, die ich nicht verstehe und mich doch wütend gemacht hat. Morgens im Krankenhaus wurde mein Mentor angerufen, dass schon ein Auto aus Jirapa auf dem Weg sei, um uns abzuholen, ohne mit einem von uns zu sprechen, geschweige denn zu fragen. Die Fahrt nach Tumu dauert 30 min und unser Mentor und unser bester Freund hier wären mitgekommen und hätten da auch schlafen können,weil die Familie dort wohnt und meinten, sie würde mich dort auf keinen Fall alleine lassen. Nichts wäre ein Problem gewesen. Die Reise nach Jirapa war 2,5h und der Weg ist so schlecht, dass man nicht schneller als 30kmh fahren kann, weil das Auto zu sehr wackelt. Ich konnte nicht sitzen und lag irgendwie wie so eine Halbtote zwischen irgendwelchen Leuten, die mich versucht haben festzuhalten, weil ich zu schwach war irgendwas zu machen. Danach ging es mit natürlich nicht im geringsten besser. Hier haben die Leute mir zu sehr meine Freiheit geraubt, wo mit ich nicht klar komme. Die moralischen und gesellschaftlichen Gesetze stellen für mich die größten Überwindungen und Herausforderungen dar. Wenn man es aber genauer betrachtet hat die Pastorenfamilie nur aus Fürsorge gehandelt, um mich in derer Umgebung besser kümmern zu können. Die Eltern des Hauses stehen in der Gemeinschaft hier in Ghana an oberster Stelle und denen wird somit nicht widersprochen, geschweigedenn gegen deren Willen gehandelt. Da mich die Familie für dieses eine Jahr ihr eigenes Kind nennt, habe ich somit eigentlich nur ihren Rat befolgt, um die aus ihrer Sicht bestmöglichste Versorgung zu bekommen.
Unsere Hostmama in Gwollu dagegen gibt uns viel Freiraum und lässt uns unsere eigenen Entscheidungen treffen. Ihre Fürsorge und Bemutterung ist jedoch ebenso stark oder sogar intensiver wie die von der Mama in Jirapa.
On the bike with Ben
Jetzt bin ich aber wieder top fit und kann sagen, dass ich hier glücklich bin. Viele Menschen habe ich schon sehr ins Herz geschlossen und erlebe immer wieder viel Neues. Weil es in Gwollu kein Auto gibt, be4wegt man sich hier hauptsächlich mit dem Motorrad weiter. Daher hat uns ein guter Freund auch schon das Fahren beigebracht, damit wir in Zukunft schnell in die nächste Stadt flitzen können. Man  munkelt sogar, dass Anna-Lena und ich ein eigenes Bike bekommen, weil unsere Hostfamilie nur ein kaputtes Fahrrad hat und wir somit etwas festgebunden sind.
Der nächste Bericht dann hoffentlich wieder aus dem heißen Gwollu, wo ich seit mindestens 3 Wochen keinen einzigen Regentropfen mehr gesehen habe.

Sunday, 5 October 2014

Ankunft in einer neuen Welt



In Jirapa mit Kathrin,Anna-Lena,Samuel, Henri und Suzanne
Mein neues zuhause für ein Jahr.Durch die Tür gelangt man ins Wohnzimmer, wo die Kinder auf dem Boden schlafen und neben zwei weiteren kleinen Räumen ist unser Zimmer rechts gelegen.
Endlich bin ich soweit, dass ich Euch aus dem wundervollen Ghana Bericht erstatten kann.  Vor  genau 4 Wochen und 4 Tagen  habe ich mich ins Flugzeug begeben, um meinen Freiwilligendienst zu absolvieren.
Nach einer 23 stündigen Fahrt bin ich mit den anderen 10 Freiwlligen in der heißen, überfüllten Hauptstadt Accra angekommen, wo wir herzlich von unserem Dada (auch Pastor Daniel Ayembilla genannt) und dessen Sohn Jesse empfangen und in ein Hotel gebracht wurden.  Wir freuten uns alle außerordentlich, dass jedes 2er-Zimmer ein eigenes Bad mit Dusche und Toilette hatte. Eine kleine Enttäuschung kam dann jedoch noch, weil weder Türen noch Wasser vorhanden waren. Zu unserem Glück fanden wir noch allgemeine Toiletten, wenn auch nicht abschließbar (und Toilettenpapier scheint hier völlig fremd).  Der Grund, dass wir unsere erste Nacht in Accra verbracht haben waren die Papiere, die wir für unseren Aufenthalt benötigen. So verbrachten wir den darauffolgenden Tag vor Immigrantenbehörden und können nun eine 2-jährige Arbeitserlaubnis und einen ghanaischen ID in der Hand halten.
Per  Bus, der tatsächlich sehr comfortabel war, fanden wir uns nach einer 13 stündigen Fahrt am nächsten Morgen in der nördlich gelegenen   Stadt Jirapa wieder, wo wir uns alle zusammen zwei Zimmer  in Dadas Haus teilten. Das Gebäude befindet sich direkt bei seiner Kirche und derPre Primary, sodass tagsüber immer viele Menschen um uns waren.  Nach einem kleinen Frühstück, dass meist aus Zuckerbrot, Haferbrei oder Maisporridge mit Tee bestadt, starteten wir irgendwann mit unserem Einführungsseminar.  Dieses fand etwa eine Woche in der Kirche statt und wurde von der Organisation Firm Lifeline Ministries geführt, für die wir hier nun  arbeiten. In diesem Seminar wurden folgende Punkte behandelt: Wetter in Ghana, HIV/Aids, regionale Krankheiten und Gesundheit, Marketing, Kultur, ghanaische Moral, Essen, der  Umgang und Kommunikation in der Gesellschaft und unsere Arbeit an den Einsatzstellen. Diese viele brauchbare Information verarbeiteten wir in der restlichen Zeit, indem wir mit vielen Kindern, den beiden Hausmädchen und den drei Söhnen jegliche Spiele spielten, quatschten und versuchten uns näher kennenzulernen.  Lunch bzw. Supper  besteht hier hauptsächlich aus Mais, Yam(eine Wurzel),  süßen Kartoffeln, Reis und wird mit einer Soße aus Tomaten, Erdnüssen oder verschiedensten, unbekannten Gemüsesorten serviert. Und es wird ausschließlich mit der rechten Hand ohne jeglichem Besteck gegessen.
Diese eine Woche genossen wir alle sehr, um uns ein wenig in dieses afrikanische Leben einzufinden, bevor wir uns im ganzen Land verteilten. Doch meine Partnerin Anna-Lena hatte mit Gesundheitlichen Problemem zu kämpfen, sodass wir geplant zwei Tage später abreisen wollten. Da wir jedoch nicht in Deutschland sind, wurden aus diesen zwei Tagen plöztlich 8. Diese weitere Woche in Jirapa ging wie im Fluge vorbei. Ich nutzte diese Zeit in vollen Zügen aus, lernte die Leute besser kennen, entspannte meine Seele mit Büchern und lebte so die Gemütlichkeit der Ghanaer aus. Der Abschied viel daher schwerer als erwartet, aber die Aufregung auf mein neues zuhause wuchs stetig. 
GWOLLU: Schon nach den ersten fünf Minuten auf der Straße von Jirapa nach Gwollu wurden wir so durchgeschüttelt, dass wir uns nicht vortsellen konnten, dass die Straße, die aus rotem, staubigen Sand besteht, noch schlimmer werden könne. Doch die 2,5 stündige Fahrt duch den Bush war so unbefahrbar, dass wir alle paar Minuten anhalten mussten, da etwas im Planen überspannten Kofferraum lose geworden und herausgefallen war. Und doch hatten wir alle mit der richtigen  Musik viel Spaß und mussten viel lachen.  Und die erhoffte Ankunft verlief auch gut. Zwar wurden wir nicht sehr herzlich empfangen und wir wussten kaum, wer eigentlich nun unsere neuen Familienangehörigen sind, aber nach der ersten Nacht ging alles sehr schnell. Wir leben in einem etwa  8qm Zimmer, wo kaum mehr als unsere Betten und Koffer hineinpassen, aber dafür sehr gemütlich wirkt.
Gleich am nächsten Tag besuchten wir die Schule, in der wir arbeiten und gleichzeitig die Kirche ist und sich mit auf unserem Grundstück befindet. In diesem einen Raum werden vier Klassen gleichzeitig unterrichtet: Nursery, P1, P2 und P3.
Ich bin nun die 1.Klass-Lehrerin und unterrichte 13 Schüler in Englisch und Mathematik, während sich Anna-Lena in der Nursey nützlich macht.
Das erstmal zu meiner Ankunft in einer völlig anderen Welt.


Amina(Lehrerin+Kind), Nadja, unser Bruder Avsolom und ich vor der Nähstube

Thursday, 28 August 2014

Hello and welcome to my blog!

Me with view of Sarajevo
Eventually, I am also able in getting myself busy for my upcoming year in Ghana
and getting into it with heart and soul. I attended the Rudolf Steiner School Oldenburg/Germany for 13 years and, finally,  graduated in July with an abitur´s report. At the same time a very extensive and well done seminar toke place, regarding to my stay in Ghana and to become capable of preparing for it. But after this seminar I made a little journey to visit friends in Sarajevo/Bosnia that I could still recover from all the stressy school time. In this town I experienced a lot of things that happend in the Bosnia war 1992-1996. But nevertheless the culture seemed to be a very impassionate one. 

But lets start at the beginning!

Ever since I can remember, I want to go to Afrika. As a little child I already decorated my room´s walls with pictures of children from all over the world and every year I wished for a large calendar. On this calendar african kids had to be pictured on, so I was able to connect myself with this dream from me. Therefore I was certain about going to work in Afrika as part of an voluntary service after my graduation from school.
So by searching via the funding program Weltwärts I came across the NGO Kinderhilfe Westafrika e.V., which sends young people in the age from 18 to 28 years to West Africa and is based in Mohlsdorf. Weltwärts is orientated on development policy and funded by the Federal Ministry for Economic Cooperation and Development (BMZ), which finances most of my stay and enables it.
Together with another volunteer, Anna-Lena, I will live with a priest´s family in the small town named Gwollu. Gwollu is located in the Upper West Region of Ghana close to the border of Burkina Faso and its native language is, alongside the official language English, Sassal.
Presumably our work will be done in collaboration with the workers of a primary school and a kindergarten, so we will teach the children, teach them their official language, help with spare time activities, play with the children ... more specific things I can only report after the 9th September 2014 , because this is the date of my departure.
To be continued
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